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Gespeichert von Grit Kramer
Donnerstag, 28. Januar 2016

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Pädagogium Schwerin

Eine begeisterte Schülerin und ihr Lehrer berichten über außergewöhnliche Physikinteressen

Was ist das denn?
Betrachtet man das Foto, so können einem verschiedene Möglichkeiten für die Nutzung dieses, bei den Prophys 2015 erbauten, Geräts einfallen. Die Prophys Projekttage werden jedes Jahr im Herbst von der Universität Greifswald veranstaltet und sprechen physikbegeisterte Schüler der 10. bis 12. Klassen aus Mecklenburg Vorpommern an, um ihnen den Beruf des Physikers näher zu bringen. Dabei wird in 3 Tagen ein Projekt behandelt, welches zuvor in der Theorie besprochen wurde.
Im letzten Jahr wurde hierbei ein Mittelwellenradio gebaut und die Grundlagen dazu vermittelt. Nachdem alle Holzbausteine fertig zugeschnitten waren, mussten alle elektronischen Bauteile zusammengelötet werden. Das Schwierigste war es, die Spule der Antenne so genau wie möglich zu spannen und in den Holzrahmen einzupassen. Unter Nutzung des Abends wurden dann sogar Sender aus China und Russland empfangen.
Allerdings lassen sich nicht nur an der Universität spannende Experimente durchführen, sondern auch in anderen Forschungseinrichtungen, welche Schülerpraktika anbieten. Dazu gehört das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt Neustrelitz. Hier habe ich mich in diesem und letztem Jahr mit maßgeblichen Experimenten der Physikgeschichte befasst, unter anderem mit dem Doppelspaltexperiment. Mir wurde in der 9. Klasse auf lehrreiche Art und Weise die Theorie von Interferenzerscheinungen, der Aufbau und die Wichtigkeit des Experiments vermittelt, was meine Begeisterung für dieses Fach weiter angefacht und meine Teilnahme an Projekttagen wie den Prophys begünstigt hat.
Bei diesen wurde, wie auf dem Foto zusehen ist, ein originalgetreuer Nachbau des Leuvenhoek- Mikroskops angefertigt, mit dem wir eine 288-fache Vergrößerung erhalten haben und selbst Zellkerne einer Zwiebelzelle scharf erkennen konnten. Dabei wurden die Linsen selbst in der Glasbläserwerkstatt angefertigt und der Schaltkreis zusammengelötet, sodass danach noch viele Präparate, wie Kristalle und Haare untersucht werden konnten.

Hanna Werner, Klasse 11


Bemerkungen des Physiklehrers:
Hanna wurde mit 5 Jahren am Pädagogium Schwerin eingeschult und ist jetzt Schülerin der 11. Klasse. Aufmerksam wurde ich auf sie, als sie in der 6. Klasse den Vorlesewettbewerb der Stadt Schwerin gewann und sich für das Landesfinale qualifizierte. Als ich sie dann in der 7. Klasse in Mathematik beschulen durfte, merkte ich, dass Hanna über den sprachlich-logischen Weg zu ihren Lösungen fand. Nach und nach eignete sie sich mathematische Strukturen an.
In Physik überraschte sie mich, als sie in der 9. Klasse in einem freiwilligen Praktikum das Doppelspaltexperiment durchführte und euphorisch darüber einen Vortrag hielt. Seitdem nutzt sie alle physikalischen Angebote, so zum Beispiel das von der Universität Rostock ins Leben gerufene Juniorstudium, wo sie ein Semester die Kurse Experimentalphysik (Millikanversuch) und Funktionale Programmierung sehr erfolgreich belegte. Sie arbeitet aktiv im Orpheusverein und organisiert dort physikalische Seminare und Treffen gleichgesinnter Jugendlicher. Wir werden noch viel von Hanna hören, denn sie beteiligt sich schon an weiteren physikalischen Wettbewerben.
Aber nicht nur physikalisch ist Hanna aktiv. Sie hat in Französisch die DELF-Zertifikate A1, A2 und B1 und in business-english den höchsten Grad „Pass with distriction“ erreicht. Sie arbeitet in unserem Theaterensemble, spielt dort Querflöte, schauspielert und begeistert auch im klassischen Gesang.
Außerschulisch ist sie seit 8 Jahren aktiv in der Jugendfeuerwehr tätig, Rettungsschwimmerin im TSV Schwimmverein und nimmt an politischen Seminaren in Europa mit der Bundeswehr und in Kooperation mit der Kriegsgräberfürsorge teil. Ich wünsche Hanna für die Zukunft, dass sie auch weiterhin mit viel Freude ihre Träume verwirklicht.

H. Breitsprecher