Unterricht im Wunderland

27. Jun 2024

Ankommen, durchatmen, fürs Leben lernen.

Unterricht im Wunderland. Was zunächst wie ein Märchen klingt, wurde in der Woche vom 26.09.2022 – 30.09.2022 am Pädagogium Schwerin Wirklichkeit. Anlässlich des 25-jährigen Schuljubiläums verwandelte

sich die Einrichtung in eine wundervolle, so gar nicht schultypische Zauberwelt, die jeden Fantasy-Liebhaber sofort zum Träumen brachte. „Das sieht ja aus wie im Disneyland!“ war nicht selten ein Ausruf entzückter Kinder und Jugendlicher, deren Augen aus dem Staunen so schnell nicht heraus kamen. Wer konnte es ihnen auch verübeln, wenn im Atrium ihrer Schule plötzlich eine große Rutsche anstatt des Treppenaufgangs vorzufinden war oder ein riesiges Schachbrett den Boden des Eingangsbereichs zierte?


Wer ein wenig firm in Sachen Märchenwelten ist, wird rasch bemerkt haben, dass es ziemlich viele Parallelen zu einer ganz bestimmten Geschichte gab: Alice im Wunderland. Gut und schön, aber warum gerade das Wunderland? Eine berechtigte Frage, hätte man sich doch genau so gut für den dichten, abenteuerlichen Dschungel aus „Das Dschungelbuch“ oder das verwunschene Dornröschenschloss entscheiden können. Nun, nicht ganz. Betrachtet man die Beweggründe hinter der Entscheidung, wird schnell klar, welche Art von Lehre das Pädagogium Schwerin vertritt und im Schulalltag umsetzt (auch wenn die Rutsche der Treppe nach der Festwoche wieder weichen musste). Im Endeffekt ist es die Freude, die ganz zentral im Konzept der Schule verankert ist. Die Freude am Leben, die Freude am Lernen, die Freude, jeden Tag Neues zu entdecken und über seine Grenzen hinaus zu wachsen. Doch um Freude an Neuem aufrecht erhalten zu können, ist eine kleine Sache unabdingbar – die Neugier und damit verbunden auch der Mut, sich neuen Herausforderungen überhaupt zu stellen. Der
Sprung in den dunklen Kaninchenbau mag auf den ersten Blick furchteinflößend wirken; schließlich weiß man ja (noch) nicht, was einen am Ende erwarten wird. Wichtig ist einzig und allein, dass immer genug Neugier vorhanden ist; der kleine Funken der Wissbegierde überspringt, um einen solchen Sprung ins Ungewisse zu wagen. Nichts anderes als das ist Schule. Kinder und Jugendliche begeben sich jeden Tag aufs Neue in ihnen bis dato unbekannte Welten, erfahren täglich mehr in Sachen Sprache, Naturwissenschaften, Kultur, das soziale Miteinander. Was könnte hier also wichtiger sein, als das Fördern genau der Komponenten, welche Begegnungen wie diese Tag für Tag erst möglich machen?