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Gespeichert von Fred Kischkat
Dienstag, 29. September 2015

DDR versus BRD - Was bringt mich dazu aufzubrechen?

Im Wahlpflichtfach Europäische Dimension in der Klasse 7 am Pädagogium Schwerin/ Europaschule kristallisierte sich im letzten Schuljahr sehr schnell ein großes Interesse zu Fragen der DDR Geschichte heraus, da in allen Medien der 25. Jahrestag des Mauerfalls thematisiert wurde. Eine Wanderausstellung mit dem Titel „Zwischen Aufbegehren und Anpassen - Jugend in der DDR“, die im Pädagogium gezeigt wurde und ein Festmeeting zum Thema DDR in unserem Atrium bestärkten die Schüler sich näher mit diesem Thema auseinanderzusetzen. So beschlossen sie, sich mit der politischen und sozialen Lage, mit biographischen Vergleichen von Menschen, die in der BRD und in der DDR aufwuchsen  näher zu beschäftigen und gegenüberzustellen. So war der Startschuss für die Bearbeitung  gefallen. Anfang Oktober 2014 begannen die Schüler ihre Recherchearbeiten. Als sie von der Möglichkeit der Teilnahme am Landeswettbewerb RelPlus des Pädagogisch- Theologischen Instituts der Nordkirche  erfuhren, waren die Schüler begeistert.
Ohne lange zu überlegen, war in einer Gruppe klar, dass aus ihrer Sicht für sie nur ein direkter Vergleich der Lebenswirklichkeiten in den beiden deutschen Staaten in Form eines Modells in Frage kam. Sie befragten unzählige Menschen aus ihrem Bekannten und Verwandtenkreis, um Dinge zu finden, die vergleichbar in beiden Ländern existierten. Hinzu kamen Internetrecherche, das Studium von DDR Originalquellen oder Sekundärliteratur, bis schlussendlich eine repräsentative Auswahl an Vergleichen möglich war. Mit viel Liebe zum Detail, Einfallsreichtum, Kreativität und handwerklichem Geschick entstand ein aussagekräftiges Bild zum Thema: DDR versus BRD- Ihr habt doch alles gehabt.
Eine andere Schülergruppe des Wahlpflichtkurses entschied sich für das Erstellen eines Hörspieles zur Thematik des Mauerbaus. Dafür tauchten sie detailliert in die Zeit des Mauerbaus ein. Sie befragten u. a. Soldaten der ehemaligen NVA über ihre Zeit beim Wehrdienst. Sie erfuhren nicht nur, wie der normale Soldatenalltag ablief, sondern erhielten auch Auskünfte über die emotionale Seite des Dienstes an der Waffe.
Die zahlenmäßig stärkste Gruppe des Kurses stellte sich zum Ziel, die Betrachtung unterschiedlicher Lebenswirklichkeiten in der  DDR und BRD und die Rolle der Kirche durch ein Zeitungsprojekt zu präsentieren. Für die Schüler war die Frage besonders interessant, wie sich die DDR und die Bundesrepublik parallel in unmittelbarer Nachbarschaft so unterschiedlich entwickelten und wie man mit Erinnerungskultur umgeht beziehungsweise umgegangen ist.
Zum Beginn des neuen Schuljahres erhielten wir eine Einladung zur feierlichen Prämierung der Wettbewerbsbeiträge am 6. November 2015 in Schwerin im Neustädtischen Palais.
In dem Anschreiben der Organisatoren des Wettbewerbs heißt es:„ In den Projektbeiträgen findet diese Zeitgeschichte durch den Blick der Kinder- und Jugendlichen in zugleich kreativer und informierender Weise gestalterisch ihren Ausdruck. Das hat ein hohes Maß an Zeit und Arbeitsressourcen aller Beteiligten in Anspruch genommen.“
Wir sind gespannt, welche der 13 ausgelobten Preise die Teilnehmer des Kurses ED  erhalten werden!

Kathrin Jänicke