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Gespeichert von Fred Kischkat
Mittwoch, 07. September 2016

Besuch aus der Vergangenheit

Im Rahmen der Projektwoche, die alljährlich zum Ende des Schuljahres am Pädagogium Schwerin stattfindet, haben wir, die Schüler der Klasse 10G, uns mit dem Thema Diktatur und Demokratie im Europa des 20. Jahrhunderts beschäftigt. Aus diesem Anlass luden wir Herrn Dieter W. Angrick als Zeitzeugen ein, der sowohl den Zweiten Weltkrieg als auch die DDR-Diktatur miterlebte. Bei einem gemeinsamen Frühstück gewährte er uns Einblick in seine Erinnerungen an historisch bedeutsame Ereignisse. Wir erfuhren etwas über seine Kindheit in der NS-Zeit. Geboren in Danzig, wurde er im Alter von 10 Jahren gemeinsam mit seiner Familie vertrieben, als sowjetische Truppen die deutsche Wehrmacht zurückdrängten. In Berlin angekommen, folgte die Familie dem Rat, die zerbombte Hauptstadt zu verlassen und sich auf den Weg ins relativ unzerstörte Mecklenburg zu machen. Während sich die Besatzungszonen und später die DDR und BRD herausbildeten, besuchte er in Schwerin mehrere Grundschulen und machte das Abitur an der Goethe-Schule am Pfaffenteich. Schon als Schüler hegte er ein großes Interesse an journalistischen Tätigkeiten und schrieb für kleinere Zeitungen. Er ergriff den Beruf des Journalisten, arbeitete als Redaktionsassistent und leitete später die Redaktion des Norddeutschen Leuchtturms. Obwohl er für eine liberale Zeitung arbeitete, teilte er uns mit, dass er eine sogenannte „Schere im Kopf“ hatte und genau durchdenken musste, welche Themen er in seine Artikel aufnehmen konnte. Trotz seines fortgeschrittenen Alters ist er immer noch journalistisch aktiv und ehrenamtlich im Redaktionsteam des „Schweriner Turmblicks“ tätig. Desweiteren engagiert er sich in sozialen Projekten und gestaltet Treffen im „Eiskristall“ mit. Alles in allem ermöglichte Herr Angrick uns einen interessanten, fesselnden und informativen Einblick sowohl in seine eigene Geschichte als auch in weltpolitische Entwicklungen. Nachdem wir uns bereits im Geschichtsunterricht mit der Thematik auseinandergesetzt hatten, konnten wir uns durch Herrn Angricks Schilderungen historische Zusammenhänge veranschaulichen und unser Wissen vertiefen. Aus diesem Grund möchten wir uns bei unserem Zeitzeugen nochmals herzlich bedanken für den schönen Vormittag und dafür, dass er uns an seinen Erlebnissen und Erfahrungen teilhaben ließ.

Friederike Papke, Elodie Grosser
Klasse 10 G